Soziale Arbeit als Wirtschaftsfaktor in der Region

Soziale Arbeit konfessioneller und freier Träger ist in aller Regel steuerfinanziert, also gesamtgesellschaftlich und solidarisch getragen. In Zeiten knapper Kassen oder politischer Stimmungen gerät die Kostenfrage aber immer wieder in den Fokus. Vielfach unbeachtet bleibt dabei die unmittelbare und mittelbare Wertschöpfung.

Die Mansfeld-Löbbecke-Stiftung gilt als führendes Unternehmen der freien Kinder- und Jugendhilfe, spezialisiert auf die Betreuung junger Menschen mit psychischen Erkrankungen. In Wohnangeboten in Goslar, Braunschweig und Umgebung werden etwa 180 junge Menschen zwischen 4 und 26 Jahren von 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die Uhr begleitet. Eigene Förderschulen und ambulante Betreuungsformen sowie Kooperationen mit Ärzten und Kliniken ergänzen und erweitern das sozialtherapeutische Netzwerk.

Sonderbeilage der Goslarschen Zeitung

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Der sogenannte Social Return on Investment (SROI) untersucht den tatsächlichen Wert sozialer Arbeit unter Berücksichtigung des Rückflusses der Entgelte, der regionalökonomischen Wirkung sowie langfristiger Vermeidung gesellschaftlicher Kosten durch frühzeitige Investition.

Untersuchungen belegen, dass etwa die Hälfte der steuerfinanzierten Leistungsentgelte in Form von Sozialabgaben, Lohnsteuer und Umsatzsteuer direkt zurück in öffentliche Kassen fließen.

Vom täglichen Konsum der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Betreuten profitiert die regionale Wirtschaft. Handwerksfirmen und weitere Dienstleister der Umgebung leben ebenso von den Aufträgen der Stiftung wie Wohnungsbaugesellschaften von den gezahlten Mieten. Regelmäßige Besuche von Angehörigen stärken das lokale Gastgewerbe. Ausbildungsplätze für angehende Handwerker und Verwaltungsfachkräfte bieten Perspektiven.

Nicht exakt zu beziffern, aber ebenfalls zu berücksichtigen, ist die langfristige Wirkung sozialer Arbeit und die dadurch vermiedenen Folgekosten. Durch eine intensive Förderung im Kindes- und Jugendalter gelingt es vielfach, die Betreuten in Zukunft unabhängiger von staatlichen Hilfeleistungen zu machen und zu einem selbstständigen Erwerbsleben zu befähigen.

Aufgrund der hohen Spezialisierung der Mansfeld-Löbbecke-Stiftung erfolgt die Belegung durch Jugendämter aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Kosten tragen die Herkunftsgemeinden der betreuten Kinder und Jugendlichen, die Ausgaben aber werden hier vor Ort getätigt. Die Mansfeld-Löbbecke-Stiftung weist für die Region deshalb einen besonders positiven SROI auf.

Aus einer Sonderbeilage der Goslarschen Zeitung



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