Auftaktveranstaltung Schule ohne Rassismus mit Bürgermeister Pink

Mit der Ernennung der beiden stiftungseigenen Förderschulen zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sind die Amalie Löbbecke-Schule in Goslar sowie die Dr. David Mansfeld-Schule in Wolfenbüttel Teil eines deutschlandweiten Netzwerks geworden. Insgesamt sind bereits zwei Millionen Schülerinnen und deren Lehrerinnen an über 3.000 Schulen die Selbstverpflichtung eingegangen, in ihrem Schulalltag aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen. Dies gilt nicht nur für rassistisch motivierte Handlungen und Äußerungen, sondern für jede Art der Herabsetzung.

Bereits zu Beginn des Jahres haben sich mehr als 90% der Schülerinnen und Lehrerinnen an den Förderschulen der MLS dazu entschieden, das Bekenntnis zu unterschreiben. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Auftaktveranstaltung erst jetzt und in kleinerem Rahmen als geplant stattfinden. Am Dienstag, 15. September versammelten sich der Stiftungsvorstand, Schülervertretungen der beiden Schulen, der Projektpate, Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink und die Regionalkoordinatorin des „Schule ohne Rassismus“-Netzwerkes, Tjorven Maack, in der Geschäftsstelle der Stiftung zur feierlichen Übergabe der Urkunden.

Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink

Zu Beginn der Veranstaltung freute sich Christiane Redecke als Vorstandsvorsitzende der Stiftung, die Gäste unter Beachtung der Abstands- und Hygienebestimmungen begrüßen zu können, und dankte dem Projektpaten, Bürgermeister Pink, welcher sich schon seit vielen Jahren gegen Rassismus und Diskriminierung in Stadt und Landkreis einsetzt. Dieser richtete das Wort in seiner Rede dann direkt an die die Kinder und Jugendlichen: „Es ist euer Land und eure Zukunft! Geht mit Courage vor gegen Äußerungen, die andere diskriminieren.“

Dass die jungen Menschen die Verpflichtung ernst nehmen, zeigte sich in ihrem Redebeitrag. Zwei Schülerinnen der Amalie Löbbecke-Schule berichteten, wie sie sich im Rahmen einer Projektwoche mit der Thematik auseinandergesetzt hatten. In Rollenspielen empfanden sie die Auswirkungen von Mobbing nach und drehten eigene Videosequenzen. Die beiden Schüler der Dr. David Mansfeld-Schule trugen außerdem das Gedicht „Solidargemeinschaft“ vor, welches sich andauernden Not vieler geflüchteter und flüchtender Menschen beschäftigt (siehe unten).

Um die Schülerinnen und Lehrerinnen tagtäglich an ihre Selbstverpflichtung zu erinnern und Haltung nach außen zu demonstrieren, wurde gemeinsam das Schild mit dem Netzwerk-Logo am Schulgebäude angebracht. Abschließend wünschte Tjorven Maack allen Beteiligten viel Erfolg bei der Umsetzung von weiteren Projekten und Veranstaltungen zur Sensibilisierung für die Thematik.

Wenn Sie mehr über die stiftungseigenen Förderschulen für emotionale und soziale Entwicklung erfahren möchten klicken Sie hier.


Solidargemeinschaft

Es stellt das Euroland sich stur!
Der Flüchtling wird zur Schachfigur!
Es wird gepokert und gezockt,
mit Zugeständnissen gelockt.
Einig Europa! Doch wie sich zeigt,
liegt jedes Land mit sich im Streit!

Es kreuzen Worte sich wie Schwerter,
steht nur Frau Merkel als Gelehrter,
an der Front und kämpft verbissen!
Wird von Partei und Staat zerrissen!
Doch die Menschen die still hoffen,
macht die Ablehnung betroffen!

Die Grenzen dicht, man schließt sich ein,
und denkt, man lieber bleibt, allein.
Sich das Problem von selbst dann löst,
auf Widerstand man immer stößt,
doch folgt uns das was wir gebaren,
sicher lange noch an Jahren.

So tragen alle wir die Schuld,
für das Chaos, den Tumult!
Viel der Waffen von uns kamen,
Gräber schafften ohne Namen!
All‘ die Ruinen und das Leid,
zerstörten hier die Sicherheit!

Es ist beschämend was man sieht,
was alles so im Argen liegt!
Wenn Menschen an Profit nur denken,
im verborgenen Raketen lenken!
Wo bleiben Vernunft und Nächstenliebe,
im Angesicht von Tod und Kriege!

(Heinz Bernhard Ruprecht)