Theateraufführung gegen Rechtsextremismus

Krieg, Armut und Perspektivlosigkeit führen weltweit zu Migrationsbewegungen. Auch in Deutschland haben gerade in den letzten Jahren zahlreiche Menschen aus anderen Ländern Schutz gesucht. Nach der sogenannten Willkommenskultur kam es aber auch zu einer spürbaren Ablehnung in Teilen der Gesellschaft. Meinungsmache in sozialen Netzwerken verstärkt diese Effekte in der digitalisierten Gesellschaft.

Das Berliner Ensemble Radiks reagiert mit einer mobilen Theaterproduktion: Seit dem Frühjahr befindet es sich mit den Schauspielern Romana Schneider und Tim Engemann auf Tournee mit dem Stück „Wir waren mal Freunde“:
Nach einem Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim kommt es an der Schule des 16-jährigen Joscha zu gegenseitigen Verdächtigungen, es entstehen Misstrauen und Angst. Vier ehemals beste Freunde geraten in Konflikte um Ablehnung und Freundschaft, Hass und Toleranz. So beschreibt Murat im Stück die gesellschaftlichen Folgen von Ausgrenzung: „Die, die ganz draußen sind – Schule, Arbeit oder sonst ohne Chance – die suchen sich einen neuen Platz, eine neue Mannschaft mit ihren eigenen Regeln.“

© Fotos Ensemble Radiks

Nun präsentierte Ensemble Radiks das Stück für die Schülerinnen und Schüler der Stiftungsschulen in Goslar. „Es versucht, die jungen Zuschauer für ein achtungs- und respektvolles Miteinander – sowohl im Schulalltag als auch außerhalb dessen – zu sensibilisieren“, erklären die Theater-Macher. Deshalb folgte im Anschluss auch eine ausführliche Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern zu den Inhalten des Stücks, aber auch zu eigenen Ansichten und Erfahrungen.

Die Mansfeld-Löbbecke-Stiftung plant eine erneute Vorführung im kommenden Jahr. In 2018 wird sie einen thematischen Schwerpunkt auf die Prävention von Rechtsextremismus legen und dazu verschiedene Veranstaltungen und Projekte für die betreuten Kinder und Jugendlichen sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter initiieren.